
Vorwort des Präsidenten
Berufliche Integration: Erfolgsrezepte für Junge sind gefragt
Das im Jahr 2023 erarbeitete Kommunikationskonzept haben wir dieses Jahr mit konkreten Handlungsfeldern und Vorgehensweisen ergänzt. So setzen wir uns für Folgendes ein:
- Digitale Kommunikation mit versicherten Personen ermöglichen
- Eine Vereinfachung und Verschlankung von Standardleistungen der IV
- Den Eingliederungserfolg und die Eingliederungsleistungen bekannter machen
Diese Handlungsfelder konnten bereits in Gespräche und Sitzungen miteinfliessen. Sie sollen dem Verband als Leitlinie im nationalen Dialog zugunsten der IV dienen.
Personelle Änderungen
Die IVSK haben dieses Jahr Reto Baumgartner, Leiter der IV-Stelle Basel-Landschaft, und Andy Ryser, IV-Stellen-Leiter des Kantons Thurgau, verlassen. Reto Baumgartner ist Ende Juni pensioniert worden und sein Nachfolger, Roland Saxer, herzlich willkommen geheissen. Andy Ryser hat im Herbst eine neue Herausforderung als Leiter der Ausgleichskasse Solothurn angetreten. An seiner statt konnten wir Anfang Oktober Philipp Ryser im Verband begrüssen. Das Fürstentum Liechtenstein hat die interne Organisation geändert, und Thomas Hasler wird das Fürstentum an den Mitgliederversammlungen regelmässig vertreten.
Dank
27 Mal wurden unsere Mitglieder in diversen Konstellationen zu Sitzungen zusammengerufen. Und dabei handelt es sich nur um die offiziellen Treffen. Die ad-hoc-artigen Sitzungen von Arbeitsgruppen etc. sind nicht mitgezählt. Unsere Mitglieder sind in erster Linie IV-Stellen-Leiter. Dafür, dass sie sich zusätzlich für den Verband engagiert einsetzen, bedanke ich mich sehr herzlich bei ihnen. Insbesondere an die Vorstandsmitglieder, die der IVSK noch mehr ihrer Zeit zur Verfügung stellen, geht mein grosser Dank. Dass ich mich als Geschäftsführerin auf meine Kollegin und rechte Hand Judith Müller verlassen kann, weiss ich sehr zu schätzen. Auch ihr gebührt mein herzlicher Dank.
Wahrnehmung der IV als Integrationsversicherung gestärkt

Besuch Arbeiterkammer Wien: ein Rückblick
Die IVSK wurde von der Arbeiterkammer Wien eingeladen, um die IV vorzustellen. Thomas Pfiffner und Patrick Scheiwiller sind nach Wien gereist und haben in ihrer Präsentation die Eingliederung, die verschiedenen Eingliederungsinstrumente und die finanziellen Auswirkungen erklärt. In diesem Video fassen sie ihre Eindrücke zusammen.
"Was wäre wenn...
Mit Tausenden täglicher Kontakte mit unseren Versicherten sind die IV-Stellen nahe am Markt und bestens informiert. Dies nicht nur, was die Verfahren der Invalidenversicherung betrifft, welche vom Gesetzgeber und von der Aufsicht vorgegeben werden, sondern auch mögliche Bedürfnisse bezüglich der Leistungen. Dies eröffnet auch Chancen, der Aufsichtsbehörde und dem Gesetzgeber direkte Rückmeldungen aus dem operativen Vollzug zu geben.
Dabei ist eines der Themen immer wieder, warum zum Beispiel die Beschaffung und Bezahlung von Sehhilfen (Brillen/Linsen) über Krankenkassen unkompliziert erfolgen kann, wohingegen die Beschaffung bis hin zur Bezahlung eines Hörgerätes über die IV sehr kompliziert und aufwendig ist. Dass dabei auch noch unterschiedliche Entschädigungen für ein einzelnes organisches Leiden vorgesehen sind, ist wenig verständlich. Die IVSK hat hierzu Ideen entwickelt, wie zukünftige Entschädigungen aussehen und die Verfahren vereinfacht werden könnten. Diese Unterlagen wurden mit der Aufsichtsbehörde, dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), besprochen. Im Wissen, dass solche Veränderungen gesetzliche Anpassungen benötigen, welche vom Gesetzgeber (Parlament) zu beschliessen sind, oder Anpassungen auf Verordnungsstufe mit Kompetenz des Bundesrates notwendig werden, sind solche Rückmeldungen und Ideen direkt von den IV-Stellen von grosser Bedeutung. Denn damit fliessen die Sichtweisen aller Beteiligten in Neuerungen und/oder mögliche Revisionen ein.
Die IVSK sieht am Beispiel der Hörgeräteversorgung grosse Chancen von weitreichenden Vereinfachungen im Bereich aller Hilfsmittel sowie von Teilen der Hilflosenentschädigung und des Assistenzbeitrages.
Eingliederungserfolg
Das Thema «Gesund arbeiten» wurde am Jahresanlass Perspektive+ in den Fokus gerückt und aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht beleuchtet.
Aus der Wissenschaft
Psychische Erkrankungen wie Depression und Burn-out nehmen zu und können sich durch Stimmungsschwankungen, Impulsivität oder verändertes Sozialverhalten zeigen. Auch mobile Arbeit kann emotionale Erschöpfung fördern, wenn kein klares Grenzmanagement oder keine teambasierten Regeln existieren. Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle: Prävention und geschulte Interventionen können helfen, Mitarbeitende langfristig gesund im Arbeitsumfeld zu halten.
In die Praxis
Praktische Übungen, wie Atemtechniken, tragen zur Stressreduktion bei, denn die Atmung können wir willkürlich steuern und so zur bewussten Entspannung einsetzen.
Auch die Stärkung der eigenen Resilienz hilft, mit den Herausforderungen am Arbeitsplatz, aber auch im privaten Umfeld umzugehen. Resilienz kann durch verschiedene Faktoren gefördert werden. So kann die Regulierung der eigenen Emotionen helfen, aber auch die Übernahme eines realistischen Optimismus und das Unterscheidenkönnen zwischen veränderbaren und unveränderbaren Situationen sind für die eigene Resilienz von Vorteil.
Interaktive Improvisationstheaterstücke und praxisnahe Übungen sorgten für eine aufgelockerte Atmosphäre und vertieften das Verständnis.
Impressionen aus dem Hotel Schweizerhof Luzern
Föderale Verantwortlichkeiten im Vollzug fördern die Innovationsvielfalt
Aus den Ressorts
Ressort Integration
Mitglieder des Ressorts Integration waren im Jahr 2024 in diversen Thematiken eingebunden. So ist das Ressort im Compasso-Vorstand vertreten und konnte aus erster Hand über die Neulancierung des Ressourcenorientierten Eingliederungsprofils (REP) informiert werden. Das REP wurde inhaltlich und technisch komplett überarbeitet und dabei wesentlich benutzerfreundlicher gestaltet. Um diesen Neustart zu unterstreichen, wurde dem Instrument ein neuer Name gegeben: reWork_Profil. Zusammen mit fünf Branchenverbänden konnten bereits Profile der gängigsten Berufe als Vorlage erarbeitet werden.
An einer Medienveranstaltung des BSV zum Thema berufliche Eingliederung hat das Ressort aktiv mitgearbeitet.
Die IVSK ist eine von bereits zehn Organisationen, welche die Trägerschaft des BGM-Wegweisers von Gesundheitsförderung Schweiz bilden. Der Wegweiser wird als Informationsplattform konzipiert, mit dem Ziel, den Schweizer KMU eine übersichtliche und glaubwürdige Orientierung über bestehende Informationsangebote in den Bereichen Prävention, betriebliches Gesundheitsmanagement und berufliche Integration zu geben. Es wurde ein Letter of Intent hinsichtlich der Zusammenarbeit im Projekt unterschrieben. Der BGM-Wegweiser wird das Ressort auch im nächsten Jahr begleiten.
Im Berichtsjahr fand der erste nationale Workshop der Kontraktmanager statt. An diesem wurde unter anderem die Einführung von Qualitätskriterien für Jobcoaches besprochen. Ein entsprechendes Papier mit Mindeststandards wurde erarbeitet und dem Ressort zur Diskussion vorgelegt.
Ressort Interne Dienstleistungen
Zu den Themen Sach- und Geldleistungen sowie Verfahren und Rente stehen die Ressortmitglieder im engen Austausch mit den Vertretern des BSV. So konnten Themen wie die Tarifverhandlungen mit der Spitex, die Lösung der Kostenvergütungen für Assistenzpsychotherapeuten, die Wiedereinführung von polydisziplinären Gutachten mit drei Fachdisziplinen und die Gutachtenqualität der Gutachterstellen thematisiert und diskutiert werden.
Das Ressort Interne Dienstleistungen hat auch die seitens der Eidgenössischen Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung (EKQMB) ausgesprochene Empfehlung zur sofortigen Beendung der Zusammenarbeit mit der PMEDA beschäftigt. Die damit einhergehenden von der EKQMB publizierten Qualitätsindikatoren sind aus Sicht des Ressorts nicht ausgereift und umsetzbar. Unseres Erachtens fehlt weiterhin ein schweizweiter Screeningfragebogen, mit dem die Qualität der Gutachten gemessen und beurteilt werden kann. Das Ressort hat sich schriftlich an die EKQMB gewandt und um einen Austausch gebeten. Zwischen dem Vorstand und dem Vertreter der IVSK in der EKQMB konnte ein erstes Stimmungsbild abgeholt werden.
Ressort ICT
Unter der Schirmherrschaft des Ressorts ICT wurde zusammen mit Vertretern der kantonalen Ausgleichskassen (KKAK), der Verbandsausgleichskassen (VVAK) und des BSV der sogenannte Accord 1. Säule erarbeitet. Dabei handelt es sich um die Basis, auf die sich die genannten Partner stützen, wenn es um die Zusammenarbeit hinsichtlich der IT geht. Die Mitglieder haben den Accord 1. Säule an ihrer Mitgliederversammlung im September angenommen.
Der Cercle Avenir, welcher als Thinktank betreffend die zukünftigen IT-Strukturen der Durchführungsstellen konzipiert wurde und in dem zwei Ressortvertreter Einsitz haben, hat vorgeschlagen, zum einen Strategie und Prozesse und zum anderen die Governance von eAHV/IV zu überarbeiten. Um dies zu bewerkstelligen, haben die Mitglieder eAHV/IV beauftragt, ein entsprechendes Projekt zu starten und ihre Organisationsform zu erneuern.
Das Ressort begleitet die Beschaffung zweier Applikationen für die Berechnung von IV-Leistungen. Nach intensiven Abklärungen wurde entschieden, die Beschaffung gemeinsam zu tätigen und öffentlich auszuschreiben.
Die Plattform SuisseMED@P, welche die Zufallsvergabe von bi- und polydisziplinären Gutachten garantiert, wurde vor fünf Jahren auf SharePoint gebaut. Inzwischen ist die Technik den stetig steigenden Anforderungen und den neuen Datenschutzanforderungen nicht mehr gewachsen. Um die Plattform auf eine zukunftssichere Basis zu stellen, wird ein Neubau empfohlen. Das Ressort ist auch in diesem Projekt eng eingebunden.
Ressort Leistungen für Versicherte
Auch hier ist der Austausch zwischen den Vertretern des BSV und dem Ressort partnerschaftlich gut. Zusammen konnte gegenüber Parlamentariern die Hilflosenentschädigung für Kinder mit Diabetes erklärt werden. Im Hinblick auf eine gewisse Harmonisierung und Gleichbehandlung wurde eine entsprechende Weisung erarbeitet.
Die Ressortmitglieder haben sich regelmässig zu Best Practices ausgetauscht. So wurde die Handhabung der Themen Einführung des Pauschalabzugs, Kostenübernahme bei Leihmutterschaft oder beispielsweise auch Kostenübernahme bei Übernachtungen in den einzelnen IV-Stellen vorgestellt.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) macht eine Studie zum selbstbestimmten Wohnen und möchte mit dieser die Auswirkungen der Leistungen (insbesondere Hilflosenentschädigung und Assistenzbeitrag) auf die Selbstständigkeit beim Wohnen von IV-Bezügern beurteilen. Ebenfalls sollen die finanziellen Auswirkungen der verschiedenen Wohnformen verglichen werden.
Unter den Ressortmitgliedern fand ein erster Gedankenaustausch zum Einsatz künstlicher Intelligenz statt.
Ressort Rahmenbedingungen
In drei Arbeitsgruppen haben die Mitglieder des Ressorts Rahmenbedingungen besonders intensiv mitgearbeitet. Zum einen wurde eine gemischte Arbeitsgruppe Gesamtziele der IV-Stellen vom BSV einberufen. Zum anderen konnte sich eine weitere gemischte Arbeitsgruppe unter der Leitung des BSV zu den Finanzen der IV austauschen. Dazu fanden diverse Sitzungen und Workshops mit dem BSV statt. In der dritten Arbeitsgruppe erfolgte eine umfassende Überarbeitung von Prüfkennzahlen, den sogenannten Wirkungsindikatoren.
Dank der intensiven Zusammenarbeit mit dem BSV in den Finanzfragen konnten den IV-Stellen für 2025 zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. In Bearbeitung ist weiterhin, wie sich die Frage der Wirtschaftlichkeit beantworten lässt. Bei den neu entwickelten Wirkungsindikatoren konnte gemeinsam die Datenqualität geprüft werden. Aufgrund der stabilen und qualitativ hohen Verlässlichkeit können per 2025 definitiv neue Wirkungsindikatoren eingeführt werden.
Die IVSK setzt sich für eine effiziente Durchführung ein. Hierzu hat das Ressort Rahmenbedingungen einen Vorschlag erarbeitet, wie Standardleistungen der IV schlank abgewickelt werden können. Zusammen mit dem Ressort Leistungen für Versicherte wurde dieser Vorschlag dem BSV zur Prüfung übergeben.
Auch im Jahr 2024 hat das Ressort zahlreiche Vernehmlassungen zur Stellungnahme erhalten und diese entsprechend beantwortet.
Ressort ICT
Lisa Bernasconi, Ressortleiterin, AG
Olivier Barraud, VD
Urs Besmer, AR
Andreas Dummermuth, SZ
Cajus Läubli, OW
Katharina Büeler, BS
Natalia Weideli Bacci, GE
Ressort Interne Dienstleistungen
Rolf Born, Ressortleiter, LU
Bis 30.06.2024 Reto Baumgartner, ab 01.07.2024 Roland Saxer, BL
Alexandre Emmanouilidis, IVSTA
Christoph Horat, UR
Monica Maestri, TI
Helen Monioudis, GL
Gabriela Wagner, TG
Jürgen Böhler, Vertreter der RAD-Leiter
Ressort Integration
Thomas Pfiffner, Ressortleiter, GR
Bernadette Häfliger Berger BE
Gregory Jeannet, NE
Martin Kalbermatten, VS
Benno Muff, LU
Michael Rimle, SG
Mario Schön, ZH
Katharina Büeler, BS
Denise Willimann, SO
Ressort Leistungen für Versicherte
Nicolas Robert, Ressortleiter, FR
Bruno Boschung, AG
Matthias Erhardt, IVSTA
Elisabeth Hüsler, ZH
Thomas Lehner, BE
Erkan Oktay, NW
Michel Rion, JU
Bis 31.10.2024 Andy Ryser, ab 01.11.2024 Gabriela Wagner TG
Natalie Trepte, BS
Ressort Rahmenbedingungen
Patrick Scheiwiller, Ressortleiter, SG
Olivier Barraud, VD
Bruno Bischof, SH
Marco Döring, AI
Monika Dudle-Ammann, NW
Karin Fiechter-Jaeggi, SO
Beat Stirnimann, AG
Romana Zimmermann, ZG