Willkommen zu unserem Jahresbericht 2024

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Vorwort des Präsidenten

Vorwort des Präsidenten

Berufliche Integration: Erfolgsrezepte für Junge sind gefragt

Wie können Sozialversicherungen ihre Dienstleistungen kundenorientiert und zunehmend digital erbringen? Welche Herausforderungen stellen sich bei der Qualität medizinischer Gutachten? Und weshalb sind immer mehr junge Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf eine IV-Rente angewiesen? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich die IV-Stellen-Konferenz (IVSK) als Fachverband der IV-Stellen im Jahr 2024 auseinandergesetzt hat.

Als nationaler Fachverband stellen wir uns diesen Fragen und suchen im Dialog mit Partnerorganisationen und Akteuren aus Politik und Wirtschaft nach Lösungen. Dabei machen wir auf Entwicklungen aufmerksam, die wir in unserer täglichen Arbeit als Vollzugsstellen beobachten. Gleichzeitig bringen wir Ideen ein, damit die berufliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Zukunft noch häufiger gelingt.

Gerade bei jungen Menschen sind Impulse dringend nötig: Hier beobachten wir seit einigen Jahren einen starken Anstieg der Neurenten. Wenn psychische Probleme zu einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit und damit zu einer IV-Rente führen, ist das nicht nur für die Betroffenen tragisch. Es stellt auch Unternehmen und Arbeitgeber vor grosse Herausforderungen: Aufgrund des Arbeitskräftemangels fehlen diese Menschen als wertvolle Ressource.

Der Verein Compasso hat auf diese Entwicklung reagiert und in Zusammenarbeit mit der IVSK ein bewährtes Instrument aktualisiert, das den Wiedereinstieg nach Krankheit oder Unfall erleichtert. In den fünf Ressorts wurden verschiedene weitere Themen behandelt. Das Spektrum reichte von Fragen der Fachlichkeit in Spezialfällen bis zu Themen der finanziellen Ressourcen für die Durchführung und der wirkungsorientierten Steuerung der IV.

An unserer Jahresveranstaltung haben wir das Thema «Gesund arbeiten» aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Dabei wurden innovative und ganz praktische Ansätze zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz vorgestellt und diskutiert.

Die Investitionen in die berufliche Eingliederung zahlen sich weiterhin aus: Über 19’000 Personen konnten dank der Unterstützung der IV-Stellen ihren Arbeitsplatz behalten oder haben eine neue Stelle gefunden.

Die berufliche Eingliederung ist auch international ein Thema. Thomas Pfiffner und Patrick Scheiwiller waren als Referenten an die Tagung der Arbeiterkammer in Wien eingeladen. Dort wurden die Systeme und Ergebnisse der verschiedenen Länder beleuchtet. Im Video berichten sie über ihre Erfahrungen.

Nicht zuletzt ist es unser Ziel, dass die IV-Stellen ihre Dienstleistungen administrativ schlank und kundenorientiert erbringen können. So wurden im letzten Jahr über 80 % der Rechnungen digital über ein Tool eingereicht und teilweise vollautomatisch geprüft. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel im «Massengeschäft» Hilfsmittel, besteht aber noch Potenzial zur Vereinfachung der Abläufe.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitglieder und unsere Partner, die mit ihrem grossen Engagement die Erfolge möglich gemacht haben.

Haben Sie Fragen, oder interessieren Sie sich näher für ein bestimmtes Thema? Kontaktieren Sie uns – wir sind gerne für Sie da.

Martin Schilt
Präsident

Bericht der Geschäftsführerin
Die IVSK hat ihr Kommunikationskonzept geschärft und weiterentwickelt.

Das im Jahr 2023 erarbeitete Kommunikationskonzept haben wir dieses Jahr mit konkreten Handlungsfeldern und Vorgehensweisen ergänzt. So setzen wir uns für Folgendes ein:

  • Digitale Kommunikation mit versicherten Personen ermöglichen
  • Eine Vereinfachung und Verschlankung von Standardleistungen der IV
  • Den Eingliederungserfolg und die Eingliederungsleistungen bekannter machen

Diese Handlungsfelder konnten bereits in Gespräche und Sitzungen miteinfliessen. Sie sollen dem Verband als Leitlinie im nationalen Dialog zugunsten der IV dienen.

Personelle Änderungen
Die IVSK haben dieses Jahr Reto Baumgartner, Leiter der IV-Stelle Basel-Landschaft, und Andy Ryser, IV-Stellen-Leiter des Kantons Thurgau, verlassen. Reto Baumgartner ist Ende Juni pensioniert worden und sein Nachfolger, Roland Saxer, herzlich willkommen geheissen. Andy Ryser hat im Herbst eine neue Herausforderung als Leiter der Ausgleichskasse Solothurn angetreten. An seiner statt konnten wir Anfang Oktober Philipp Ryser im Verband begrüssen. Das Fürstentum Liechtenstein hat die interne Organisation geändert, und Thomas Hasler wird das Fürstentum an den Mitgliederversammlungen regelmässig vertreten.

Dank
27 Mal wurden unsere Mitglieder in diversen Konstellationen zu Sitzungen zusammengerufen. Und dabei handelt es sich nur um die offiziellen Treffen. Die ad-hoc-artigen Sitzungen von Arbeitsgruppen etc. sind nicht mitgezählt. Unsere Mitglieder sind in erster Linie IV-Stellen-Leiter. Dafür, dass sie sich zusätzlich für den Verband engagiert einsetzen, bedanke ich mich sehr herzlich bei ihnen. Insbesondere an die Vorstandsmitglieder, die der IVSK noch mehr ihrer Zeit zur Verfügung stellen, geht mein grosser Dank. Dass ich mich als Geschäftsführerin auf meine Kollegin und rechte Hand Judith Müller verlassen kann, weiss ich sehr zu schätzen. Auch ihr gebührt mein herzlicher Dank.

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Wahrnehmung der IV als Integrationsversicherung gestärkt

Die IVSK will ihre Rolle als Partnerin im nationalen Dialog zugunsten der IV stärken. Grundlage dafür bildet das Kommunikationskonzept, welches die IVSK mit ihren Mitgliedern erarbeitet und im April 2024 verabschiedet hat. Im Zentrum stehen dabei folgende Themen: Möglichkeiten zur beruflichen Integration bekannter machen, Standardleistungen der IV schlank abwickeln und digitale Kommunikation mit den Versicherten ermöglichen. Mit Sorge beobachtet der Verband die starke Zunahme von jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen. Es bestehen erste Ideen, wie diesem Trend begegnet werden kann.

Möglichkeiten der IV zur beruflichen Eingliederung sind zu wenig bekannt und werden oft unterschätzt
Die IV investiert jährlich über 1,5 Milliarden Franken, um Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Krankheiten beruflich zu integrieren. Die Möglichkeiten der IV und ihre Wirksamkeit sind in der Öffentlichkeit aber noch zu wenig bekannt.

Wenn gesundheitliche Probleme die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen, ist die Hemmschwelle, den Kontakt zur IV zu suchen, oft noch hoch. Die Nähe zur IV wirkt stigmatisierend, da die IV oft noch mit der Rente gleichgesetzt wird. Die IVSK setzt sich dafür ein, die Möglichkeiten der IV zur beruflichen Eingliederung und deren Wirkung besser bekannt zu machen. So lud sie im Juni 2024 gemeinsam mit dem BSV zu einem Mediengespräch ein. Dabei wurden die verschiedenen Möglichkeiten sowohl konzeptionell als auch anhand konkreter Beispiele vorgestellt. Über den Anlass wurde in verschiedenen Medien berichtet.

Auch auf internationaler Ebene hat der Verein gezeigt, wie Integration «made in Switzerland» funktioniert. Thomas Pfiffner und Patrick Scheiwiller in Wien.

Die Ergebnisse des Engagements der 26 IV-Stellen für die berufliche Integration sind beachtlich: In über 60 % der Fälle gelingt es, die betroffene Person in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.

Junge Menschen mit psychischen Erkrankungen geben Anlass zur Sorge
Dank Investitionen in die berufliche Eingliederung ist es gelungen, den Anteil neuer IV-Renten-Bezüger über längere Zeit zu stabilisieren. Anlass zur Sorge geben jedoch junge Menschen unter 25 Jahren mit psychischen Erkrankungen. Trotz Unterstützung durch die IV, z. B. bei der erstmaligen beruflichen Ausbildung mit erfolgreichem Abschluss, steigt der Anteil der neu zugesprochenen IV-Renten seit einigen Jahren überproportional an. Die genauen Ursachen sind noch zu wenig bekannt. Internationale Studien lassen vermuten, dass sie unter anderem mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängen. Sie liegen somit ausserhalb des direkten Einflussbereichs der IV. Die IVSK beobachtet diese Entwicklung mit Sorge und hat sie in Gesprächen mit Vertretern der Politik, der Landesregierung und der Aufsicht (BSV) thematisiert. Dabei wurden auch erste Ideen skizziert, welchen Beitrag die IV in Zukunft leisten könnte, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Verstärkter Anstieg bei jungen Personen, seit 2017

JB 2024 - Grafik Junge Personen

Standardleistungen wie Hörgeräte möglichst schlank vergeben
Die Situation von Menschen, die auf Unterstützung durch die IV angewiesen sind, ist oft sehr komplex und erfordert individuelle Lösungen. Eine Ausnahme bilden die meisten Hilfsmittel: Sie stellen innerhalb der IV-Produkte ein Massengeschäft dar. Es gibt sehr klare Regeln, wann ein Anspruch auf ein Hilfsmittel besteht. Allerdings sind die Abläufe zum Teil kompliziert geregelt, was die IV-Stellen daran hindert, diese Fälle schlank zu bearbeiten. Der Verband setzt sich hier aktiv dafür ein, dass solche Gesuche mit möglichst wenig Aufwand abgewickelt werden können. Potenzial besteht beispielsweise bei den Hörgeräten. Hier werden jährlich rund 80’000 Gesuche eingereicht.

Versicherte sollen mit Sozialversicherungen digital kommunizieren können
Sozialversicherungen und Versicherte sollen in Zukunft auch digital miteinander kommunizieren können. Dieses Bedürfnis besteht schon lange und sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Im Bereich der Sozialversicherungen kann dies jedoch derzeit nicht umgesetzt werden, da die geltenden Gesetze diese Möglichkeit nicht vorsehen.

Der Verband begrüsst deshalb den Entscheid des Parlaments, für alle Sozialversicherungen (IV, AHV, Unfallversicherung, Krankenversicherung und Militärversicherung) einen gemeinsamen gesetzlichen Rahmen zu schaffen.

Hingegen erachtet es der Verband als unnötig, dass für die IV und die AHV ein zusätzliches Spezialgesetz geschaffen werden soll. Er hat seine diesbezüglichen Bedenken im Rahmen der Vernehmlassung zur Vorlage «BISS» geäussert und in Gesprächen mit verschiedenen Anspruchsgruppen eingebracht: Ein solches Spezialgesetz würde den Erwartungen an einen kundenorientierten «Service public» nicht gerecht. Bei zu starren Regelungen und einer Zentralisierung der Informatikaufgaben in der Bundesverwaltung bestünde zudem die Gefahr, dass der Vollzug kompliziert, träge und insgesamt teuer würde.

Besuch Arbeiterkammer Wien: ein Rückblick

Besuch Arbeiterkammer Wien: ein Rückblick

Die IVSK wurde von der Arbeiterkammer Wien eingeladen, um die IV vorzustellen. Thomas Pfiffner und Patrick Scheiwiller sind nach Wien gereist und haben in ihrer Präsentation die Eingliederung, die verschiedenen Eingliederungsinstrumente und die finanziellen Auswirkungen erklärt. In diesem Video fassen sie ihre Eindrücke zusammen.

"Was wäre wenn...

...wir die Hörmittelabgabe in der IV vereinfachen würden?"

Mit Tausenden täglicher Kontakte mit unseren Versicherten sind die IV-Stellen nahe am Markt und bestens informiert. Dies nicht nur, was die Verfahren der Invalidenversicherung betrifft, welche vom Gesetzgeber und von der Aufsicht vorgegeben werden, sondern auch mögliche Bedürfnisse bezüglich der Leistungen. Dies eröffnet auch Chancen, der Aufsichtsbehörde und dem Gesetzgeber direkte Rückmeldungen aus dem operativen Vollzug zu geben.

Dabei ist eines der Themen immer wieder, warum zum Beispiel die Beschaffung und Bezahlung von Sehhilfen (Brillen/Linsen) über Krankenkassen unkompliziert erfolgen kann, wohingegen die Beschaffung bis hin zur Bezahlung eines Hörgerätes über die IV sehr kompliziert und aufwendig ist. Dass dabei auch noch unterschiedliche Entschädigungen für ein einzelnes organisches Leiden vorgesehen sind, ist wenig verständlich. Die IVSK hat hierzu Ideen entwickelt, wie zukünftige Entschädigungen aussehen und die Verfahren vereinfacht werden könnten. Diese Unterlagen wurden mit der Aufsichtsbehörde, dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), besprochen. Im Wissen, dass solche Veränderungen gesetzliche Anpassungen benötigen, welche vom Gesetzgeber (Parlament) zu beschliessen sind, oder Anpassungen auf Verordnungsstufe mit Kompetenz des Bundesrates notwendig werden, sind solche Rückmeldungen und Ideen direkt von den IV-Stellen von grosser Bedeutung. Denn damit fliessen die Sichtweisen aller Beteiligten in Neuerungen und/oder mögliche Revisionen ein.

Die IVSK sieht am Beispiel der Hörgeräteversorgung grosse Chancen von weitreichenden Vereinfachungen im Bereich aller Hilfsmittel sowie von Teilen der Hilflosenentschädigung und des Assistenzbeitrages.

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Eingliederungserfolg

«Eingliederung vor Rente» ist die strategische Maxime der IV. Entsprechend investieren die IV-Stellen viel, um ihre Versicherten bei der beruflichen Integration zu beraten und zu unterstützen. Im Jahr 2024 war diese Unterstützung bei über 25’000 Personen erfolgreich.

Mit der Weiterentwicklung IV wurde ein neues Konzept zur Messung des Eingliederungserfolges eingeführt, das gemeinsam von der IVSK und dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) entwickelt wurde. Für das Jahr 2023 lagen erstmals vollständige und verlässliche Daten zu den «Abschlussergebnissen Eingliederung» vor. 2024 konnte die neue Auswertung zum Eingliederungserfolg somit zum zweiten Mal erstellt werden.

Von insgesamt 41’074 Personen, bei denen im Berichtsjahr 2024 der berufliche Eingliederungs-prozess abgeschlossen wurde, konnten insgesamt 25’212 (61 %) in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Im Vorjahr wurde bei 41’836 Personen der berufliche Eingliederungsprozess abgeschlossen, und 25’140 (60 %) konnten in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Der Eingliederungserfolg konnte damit im Vorjahresvergleich leicht verbessert werden.

Von den 25’212 Personen, die im ersten Arbeitsmarkt eingegliedert wurden, hatten 19’043 (46 %) eine Anstellung. 853 versicherte Personen konnten nach Abschluss des Eingliederungsprozesses in den zweiten Arbeitsmarkt eingegliedert werden.

JB 2024 - Grafik Eingliederung

JB 2024 - Grafik Eingliederung nm

Bei 15’009 von 41’074 Personen (37 %) war eine Eingliederung nicht möglich. Betrachtet man die Gründe dafür genauer, zeigt sich folgendes Bild: Bei 9’820 Personen (24 %) waren es medizinische Gründe, bei 1’124 Personen (3 %) fehlende Mitwirkung, 681 Personen (2 %) fühlten sich subjektiv nicht eingliederungsfähig, bei 519 Personen (1 %) wurde der Eingliederungsprozess unterbrochen wegen Mutterschaft, Wegzug, Verzicht oder Tod, und bei 2’865 Personen (7 %) lagen andere Gründe vor, weshalb eine berufliche Eingliederung nicht möglich war.

Das Thema «Gesund arbeiten» wurde am Jahresanlass Perspektive+ in den Fokus gerückt und aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht beleuchtet.

Am 12. September 2024 fanden sich die Mitglieder und eingeladene Gäste in Luzern zum Jahresanlass Perspektive+ ein. Es wurde aufgezeigt, wie die Führungskultur die physische und psychische Gesundheit fördert und welche stressreduzierenden Massnahmen für die eigene Erholung effektiv eingesetzt werden können. Es geht darum, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit langfristig erhalten.

Aus der Wissenschaft
Psychische Erkrankungen wie Depression und Burn-out nehmen zu und können sich durch Stimmungsschwankungen, Impulsivität oder verändertes Sozialverhalten zeigen. Auch mobile Arbeit kann emotionale Erschöpfung fördern, wenn kein klares Grenzmanagement oder keine teambasierten Regeln existieren. Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle: Prävention und geschulte Interventionen können helfen, Mitarbeitende langfristig gesund im Arbeitsumfeld zu halten.

In die Praxis
Praktische Übungen, wie Atemtechniken, tragen zur Stressreduktion bei, denn die Atmung können wir willkürlich steuern und so zur bewussten Entspannung einsetzen.

Auch die Stärkung der eigenen Resilienz hilft, mit den Herausforderungen am Arbeitsplatz, aber auch im privaten Umfeld umzugehen. Resilienz kann durch verschiedene Faktoren gefördert werden. So kann die Regulierung der eigenen Emotionen helfen, aber auch die Übernahme eines realistischen Optimismus und das Unterscheidenkönnen zwischen veränderbaren und unveränderbaren Situationen sind für die eigene Resilienz von Vorteil.

Interaktive Improvisationstheaterstücke und praxisnahe Übungen sorgten für eine aufgelockerte Atmosphäre und vertieften das Verständnis.

Impressionen aus dem Hotel Schweizerhof Luzern

Föderale Verantwortlichkeiten im Vollzug fördern die Innovationsvielfalt

Innerhalb von vier Jahren ist es den IV-Stellen gelungen, die über 1Million eingesandten Papierrechnungen zu 80 % auf digitale Einreichung und Bearbeitung umzustellen. Dies dank der Initiative einer IV-Stelle, die eine neue digitale Plattform entwickelt hat, welche von allen IV-Stellen übernommen worden ist. Die Kundinnen und Kunden können dabei nicht nur den Bearbeitungsstand der eingereichten Rechnungen nachverfolgen, sondern die Bezahlung ihres Guthabens innert kurzer Zeit ist sichergestellt.

Jedes Jahr erhalten die kantonalen IV-Stellen über 1 Million Rechnungen zur Bezahlung von verschiedensten Leistungen. Ein grosser Teil davon ist einfacherer Art, wie zum Beispiel Kosten für Reise und Verpflegung, Hörgeräte, andere Hilfsmittel oder Hilflosenentschädigung und Assistenzbeitrag. All diese Rechnungen sind inhaltlich und betraglich durch die IV-Stellen zu prüfen und im Anschluss daran an die Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS) weiterzuleiten, damit von der ZAS die Zahlung ausgelöst werden kann. Diese Rechnungen sind bis 2019 in Papierform den IV-Stellen zugestellt worden, und ein aufwendiger Ablauf wurde damit initiiert. Das Fehlen einer technischen Lösung führte nicht nur dazu, dass eine automatisierte Prüfung verunmöglicht wurde, sondern die hohe Anzahl der eingehenden Rechnungen führte auch zu Verzögerungen bei der Bezahlung. Versicherte Personen haben sich daher auch öfters zu Recht bei den IV-Stellen über diese Verzögerungen beschwert.

Diese unbefriedigende Situation führte dazu, dass die IV-Stelle des Kantons Waadt sich intensiv damit befasste und die Initiative ergriff und innerhalb von kürzester Zeit ein webbasiertes Kundenportal entwickelt hat. Dank der Finanzierung dieser neuen Lösung durch die Aufsichtsbehörde, das

Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), konnte die neue Lösung bereits ab dem Beginn des Jahres 2021 bei der IV-Stelle Waadt eingesetzt und pilotiert werden. Schon nach einer kurzen Phase zeigte sich, dass sich diese Lösung für die gesamte Schweiz eignet.

In Zusammenarbeit mit dem BSV und unter Einbezug der ZAS erfolgte der Roll-out dieser neuen webbasierten Lösung innerhalb von zwei Jahren bei allen IV-Stellen. Heute, da sie ab Pilotbetrieb vier Jahre im Einsatz steht, werden die über 1 Million zugestellten Rechnungen zu 80 % nur noch digital eingereicht. Dabei ist nicht nur die Prüfung stark vereinfacht, sondern die Übermittlung ist über sämtliche Stellen hinweg ohne Medienbruch möglich. Unsere Kundinnen und Kunden bestätigen die einfache Handhabung dieser webbasierten Lösung und zeigen sich erfreut über die zeitnahe Bezahlung der eingereichten Rechnungen. Beschwerden wegen Zahlungsverzögerungen gehören der Vergangenheit an und kommen nur noch in einzelnen Fällen vor.

Eine Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten dank der Initiative und dem Engagement der IV-Stellen, sich für schlanke und kundenorientierte Abläufe einzusetzen.

Aus den Ressorts

Erfahren Sie hier mehr über die vielfältige Arbeit in den Ressorts.

Ressort Integration
Mitglieder des Ressorts Integration waren im Jahr 2024 in diversen Thematiken eingebunden. So ist das Ressort im Compasso-Vorstand vertreten und konnte aus erster Hand über die Neulancierung des Ressourcenorientierten Eingliederungsprofils (REP) informiert werden. Das REP wurde inhaltlich und technisch komplett überarbeitet und dabei wesentlich benutzerfreundlicher gestaltet. Um diesen Neustart zu unterstreichen, wurde dem Instrument ein neuer Name gegeben: reWork_Profil. Zusammen mit fünf Branchenverbänden konnten bereits Profile der gängigsten Berufe als Vorlage erarbeitet werden.

An einer Medienveranstaltung des BSV zum Thema berufliche Eingliederung hat das Ressort aktiv mitgearbeitet.

Die IVSK ist eine von bereits zehn Organisationen, welche die Trägerschaft des BGM-Wegweisers von Gesundheitsförderung Schweiz bilden. Der Wegweiser wird als Informationsplattform konzipiert, mit dem Ziel, den Schweizer KMU eine übersichtliche und glaubwürdige Orientierung über bestehende Informationsangebote in den Bereichen Prävention, betriebliches Gesundheitsmanagement und berufliche Integration zu geben. Es wurde ein Letter of Intent hinsichtlich der Zusammenarbeit im Projekt unterschrieben. Der BGM-Wegweiser wird das Ressort auch im nächsten Jahr begleiten.

Im Berichtsjahr fand der erste nationale Workshop der Kontraktmanager statt. An diesem wurde unter anderem die Einführung von Qualitätskriterien für Jobcoaches besprochen. Ein entsprechendes Papier mit Mindeststandards wurde erarbeitet und dem Ressort zur Diskussion vorgelegt.

Ressort Interne Dienstleistungen
Zu den Themen Sach- und Geldleistungen sowie Verfahren und Rente stehen die Ressortmitglieder im engen Austausch mit den Vertretern des BSV. So konnten Themen wie die Tarifverhandlungen mit der Spitex, die Lösung der Kostenvergütungen für Assistenzpsychotherapeuten, die Wiedereinführung von polydisziplinären Gutachten mit drei Fachdisziplinen und die Gutachtenqualität der Gutachterstellen thematisiert und diskutiert werden.

Das Ressort Interne Dienstleistungen hat auch die seitens der Eidgenössischen Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung (EKQMB) ausgesprochene Empfehlung zur sofortigen Beendung der Zusammenarbeit mit der PMEDA beschäftigt. Die damit einhergehenden von der EKQMB publizierten Qualitätsindikatoren sind aus Sicht des Ressorts nicht ausgereift und umsetzbar. Unseres Erachtens fehlt weiterhin ein schweizweiter Screeningfragebogen, mit dem die Qualität der Gutachten gemessen und beurteilt werden kann. Das Ressort hat sich schriftlich an die EKQMB gewandt und um einen Austausch gebeten. Zwischen dem Vorstand und dem Vertreter der IVSK in der EKQMB konnte ein erstes Stimmungsbild abgeholt werden.

Ressort ICT
Unter der Schirmherrschaft des Ressorts ICT wurde zusammen mit Vertretern der kantonalen Ausgleichskassen (KKAK), der Verbandsausgleichskassen (VVAK) und des BSV der sogenannte Accord 1. Säule erarbeitet. Dabei handelt es sich um die Basis, auf die sich die genannten Partner stützen, wenn es um die Zusammenarbeit hinsichtlich der IT geht. Die Mitglieder haben den Accord 1. Säule an ihrer Mitgliederversammlung im September angenommen.

Der Cercle Avenir, welcher als Thinktank betreffend die zukünftigen IT-Strukturen der Durchführungsstellen konzipiert wurde und in dem zwei Ressortvertreter Einsitz haben, hat vorgeschlagen, zum einen Strategie und Prozesse und zum anderen die Governance von eAHV/IV zu überarbeiten. Um dies zu bewerkstelligen, haben die Mitglieder eAHV/IV beauftragt, ein entsprechendes Projekt zu starten und ihre Organisationsform zu erneuern.

Das Ressort begleitet die Beschaffung zweier Applikationen für die Berechnung von IV-Leistungen. Nach intensiven Abklärungen wurde entschieden, die Beschaffung gemeinsam zu tätigen und öffentlich auszuschreiben.

Die Plattform SuisseMED@P, welche die Zufallsvergabe von bi- und polydisziplinären Gutachten garantiert, wurde vor fünf Jahren auf SharePoint gebaut. Inzwischen ist die Technik den stetig steigenden Anforderungen und den neuen Datenschutzanforderungen nicht mehr gewachsen. Um die Plattform auf eine zukunftssichere Basis zu stellen, wird ein Neubau empfohlen. Das Ressort ist auch in diesem Projekt eng eingebunden.

Ressort Leistungen für Versicherte
Auch hier ist der Austausch zwischen den Vertretern des BSV und dem Ressort partnerschaftlich gut. Zusammen konnte gegenüber Parlamentariern die Hilflosenentschädigung für Kinder mit Diabetes erklärt werden. Im Hinblick auf eine gewisse Harmonisierung und Gleichbehandlung wurde eine entsprechende Weisung erarbeitet.

Die Ressortmitglieder haben sich regelmässig zu Best Practices ausgetauscht. So wurde die Handhabung der Themen Einführung des Pauschalabzugs, Kostenübernahme bei Leihmutterschaft oder beispielsweise auch Kostenübernahme bei Übernachtungen in den einzelnen IV-Stellen vorgestellt.

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) macht eine Studie zum selbstbestimmten Wohnen und möchte mit dieser die Auswirkungen der Leistungen (insbesondere Hilflosenentschädigung und Assistenzbeitrag) auf die Selbstständigkeit beim Wohnen von IV-Bezügern beurteilen. Ebenfalls sollen die finanziellen Auswirkungen der verschiedenen Wohnformen verglichen werden.

Unter den Ressortmitgliedern fand ein erster Gedankenaustausch zum Einsatz künstlicher Intelligenz statt.

Ressort Rahmenbedingungen
In drei Arbeitsgruppen haben die Mitglieder des Ressorts Rahmenbedingungen besonders intensiv mitgearbeitet. Zum einen wurde eine gemischte Arbeitsgruppe Gesamtziele der IV-Stellen vom BSV einberufen. Zum anderen konnte sich eine weitere gemischte Arbeitsgruppe unter der Leitung des BSV zu den Finanzen der IV austauschen. Dazu fanden diverse Sitzungen und Workshops mit dem BSV statt. In der dritten Arbeitsgruppe erfolgte eine umfassende Überarbeitung von Prüfkennzahlen, den sogenannten Wirkungsindikatoren.

Dank der intensiven Zusammenarbeit mit dem BSV in den Finanzfragen konnten den IV-Stellen für 2025 zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. In Bearbeitung ist weiterhin, wie sich die Frage der Wirtschaftlichkeit beantworten lässt. Bei den neu entwickelten Wirkungsindikatoren konnte gemeinsam die Datenqualität geprüft werden. Aufgrund der stabilen und qualitativ hohen Verlässlichkeit können per 2025 definitiv neue Wirkungsindikatoren eingeführt werden.

Die IVSK setzt sich für eine effiziente Durchführung ein. Hierzu hat das Ressort Rahmenbedingungen einen Vorschlag erarbeitet, wie Standardleistungen der IV schlank abgewickelt werden können. Zusammen mit dem Ressort Leistungen für Versicherte wurde dieser Vorschlag dem BSV zur Prüfung übergeben.

Auch im Jahr 2024 hat das Ressort zahlreiche Vernehmlassungen zur Stellungnahme erhalten und diese entsprechend beantwortet.

 

Ressort ICT
Lisa Bernasconi, Ressortleiterin, AG
Olivier Barraud, VD
Urs Besmer, AR
Andreas Dummermuth, SZ
Cajus Läubli, OW
Katharina Büeler, BS
Natalia Weideli Bacci, GE

Ressort Interne Dienstleistungen
Rolf Born, Ressortleiter, LU
Bis 30.06.2024 Reto Baumgartner, ab 01.07.2024 Roland Saxer, BL
Alexandre Emmanouilidis, IVSTA
Christoph Horat, UR
Monica Maestri, TI
Helen Monioudis, GL
Gabriela Wagner, TG
Jürgen Böhler, Vertreter der RAD-Leiter

Ressort Integration
Thomas Pfiffner, Ressortleiter, GR
Bernadette Häfliger Berger BE
Gregory Jeannet, NE
Martin Kalbermatten, VS
Benno Muff, LU
Michael Rimle, SG
Mario Schön, ZH
Katharina Büeler, BS
Denise Willimann, SO

Ressort Leistungen für Versicherte
Nicolas Robert, Ressortleiter, FR
Bruno Boschung, AG
Matthias Erhardt, IVSTA
Elisabeth Hüsler, ZH
Thomas Lehner, BE
Erkan Oktay, NW
Michel Rion, JU
Bis 31.10.2024 Andy Ryser, ab 01.11.2024 Gabriela Wagner TG
Natalie Trepte, BS

Ressort Rahmenbedingungen
Patrick Scheiwiller, Ressortleiter, SG
Olivier Barraud, VD
Bruno Bischof, SH
Marco Döring, AI
Monika Dudle-Ammann, NW
Karin Fiechter-Jaeggi, SO
Beat Stirnimann, AG
Romana Zimmermann, ZG

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Impressum

Herausgeberin
IV-Stellen-Konferenz

Redaktion
IV-Stellen-Konferenz, Astrid Jakob

Videos
kurzkünzler, Luzern

Fotografie
Priska Ketterer, Luzern

Übersetzung
Centre de traduction, Fribourg

Realisierung
Creanet AG, Geuensee

IV-Stellen-Konferenz (IVSK)
Geschäftsstelle
Sempacherstrasse 15
6003 Luzern

Telefon 041 361 60 21
info@ivsk.ch

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